Ju/’hoan San in Namibia
im Nyae-Nyae-Schutzgebiet am Rande des Kaudom-Nationalparks im Norden Namibias.
Kein künstliches Licht erhellt die Dunkelheit. Im Bann der Tänzer sitzen wir um ein Feuer und wiegen uns im Rhythmus des Gesangs. Die Tänzer bringen sich in Trance. Der Heiler tanzt mit den Männern am Feuer im Kreis der Frauen. Er will herauszufinden ob jemand krank ist.
Am nächsten Morgen begleiten wir drei Ju/’hoan San Jäger auf die Jagd. Sie bewegen sich leichtfüßig in ihrer traditionellen Tracht durch das hohe Gras. Ihre bloßen Füße schützen Sandalen aus dickem Eland Leder vor dem heißen Sand und den spitzen Dornen. Wir versuchen in voller Montur mit ihnen Schritt zu halten.
Ein Leguan beäugt uns noch nicht ganz wach aus einer Baumgabel. Geschickt holt ihn einer der Jäger mit einer Art Angel vom Baum. Durch heftigen Schlägen auf den Kopf wir er getötet. Mit einen Ruck reist ihm der Jäger die Zunge heraus und streicht in einem Ritual mit der Zunge mehrfach über den toten Körper. Das Tier wir verpackt und verschwindet zum Transport in einem der Ledersäcke.
Von einer Akazie graben die Jäger möglichst gerade Stücke der Wurzeln aus. Die Wurzelstücke werden später im Feuer getrocknet. Das Mark schrumpft und lässt sich dann leicht heraus ziehen. Die resultierenden Röhren werden zu Köchern für ihre Pfeile verarbeitet.
Unsere Begleiter zeigen uns essbare Pflanzen und Wurzeln. Für die Rauchpause entfachen sie auf traditionelle Weise ein Feuer.
Aus Aloefasern werden dünne Seile gedreht. Zusammen mit einem biegsamen Zweig wird daraus eine Falle für Guinea Fowls. Mit einer Pantomime zeigt einer der Jäger wie die Falle funktioniert.
Nach fast fünf Stunden im Busch sind unsere Begleiter frisch wie am Morgen und wir ziemlich abgekämpft.