Mosambique - Bazaruto Island
„In Company“ mit einer zweiten Cessna 182 sind wir von Polokwane im Norden Südafrikas Richtung Osten unterwegs. Das Ziel ist Vilanculos an der mosambikanischen Küste. Wir wollten nicht allzu hoch fliegen, um die Landschaft unter uns zu erleben. Im Flugplan haben wir Flugfläche 35 angegeben. Nach Überquerung des Limpopo wird die Luft immer diesiger. Das Land unter uns ist sehr dünn besiedelt, es gibt keine Farmroads auf denen wir zur Not landen könnten.
Entgegen unseren Erwartungen können wir Funkkontakt zu Maputo herstellen und bekommen auch prompt Reportingpoints genannt und die gewünschte Flugfläche 35 zugewiesen. Leider entsprechen diese nicht den von uns im Flugplan angegebenen. Gut, dass wir sowohl mit GPS, als auch mit High/Low Altitude Enroute Karten ausgerüstet sind, denn auf den VFR Karten sind die gewünschten IFR Reportingpoints nicht zu finden. Die Flugfläche 35 stellt uns auch noch vor eine kleine Herausforderung, denn das Wolkenbank in der Ferne, das sich der gesamten Küste entlang und tief in das Landesinnere zieht, liegt genau auf unserer Flughöhe. Da wir VFR fliegen müssen wir immer wieder entscheiden, ob wir unter oder über den Wolken oder darum herum fliegen wollen. Es endet wie es enden musste und wir haben unsere „Company“ aus den Augen verloren. Das ist schlecht, da wir als zwei gleichzeitig ankommende Flugzeuge in Vilanculos angemeldet sind. Wir müssen uns also wieder finden. Nach etlichen Minuten gelingt uns das auch und wir landen gleichzeitig in Vilanculos.
In Vilanculos beginnt die Bürokratie. Wir zahlen für jeden erdenklichen Service vom dem wir nichts gesehen haben. Als wir wieder starten wollen werden wir von dem Controller aufgefordert die Maschinen sofort wieder abzustellen. Was ist denn jetzt noch? Wir haben doch tatsächlich vergessen eine der vielen Gebühren zu bezahlen. Es sind noch einmal 40 US$ pro Flieger fällig und dann können wir Richtung Bazaruto Archipel fliegen.
Über dem Indischen Ozean ist keine Wolke zu sehen, das Meer schimmert in den verschiedensten Türkistönen, strahlend weissen Sandstände umrahmen die kleinen Inseln des Bazaruto Nationalparks. Das Wasser ist so klar, dass wir aus dem Flugzeug Meeresschildkröten, Mantas und Fischschwärme entdecken können.
Fast jede der kleinen Inseln verfügt über einen Airstrip, Bazaruto selbst sogar über zwei. Wir landen auf dem nördlichen, nahe bei der Bazaruto Island Lodge gelegenen, Airstrip. Die Landebahn ist ein Flickenteppich aus Teer und wird von den Einheimischen gerne als Fuß- oder Fahrweg benutzt.
Die Strände der Insel sind zweigeteilt. Der westliche zum Festland hin ausgerichtete Strand ist von Ebbe und Flut geprägt. Grosse Gruppen von Flamingos suchen im seichten Wasser nach Nahrung. Sanddünen und –strände finden sich an der östlichen, zum offenen Meer gerichteten Küste. Das 27 °C warme Meereswasser schlägt mit einer mächtigen Brandung an den Strand. In den Wellen verstecken sich auch grosse Quallenschulen. Die hübschen Nesseltiere können heftige, juckende Ausschläge verursachen, es ist also Vorsicht geboten beim Wellenreiten und Schnorcheln.
Ein Traktor mit Anhänger bringt uns, Sonneschirme und kühle Getränke an die nördliche Landzunge der Insel zum Shark Point. Der Strand gehört uns ganz alleine.
Nach zwei Tagen wollen wir weiter fliegen.
Beim Check des Flugzeugs bemerken wir, dass die Vergaservorwärmung sich nicht mehr bewegen lässt. Wir müssen herausfinden woran das liegt und ob wir den Fehler beheben können. Die gesamte Cowling muss abgeschraubt werden. Der Fehler liegt in der Klappe selbst und nicht an den Bautenzügen. Es gibt keine Möglichkeit das Problem hier zu beseitigen. Wir schätzen die Risiken ab und treffen die Entscheidung mit defekter, jedoch vollständig geschlossener Vergaservorwärmung die Reise fortzusetzen.
Das nächste Ziel ist Beira, denn dort gibt es Avgas und natürlich sind auch hier wieder viele Gebühren zu bezahlen.
Der Flug entlang der Küstenlinie eröffnet uns sowohl Einblicke in die Natur, als auch in die Fischerdörfer. Mangroven und Sandstände wechseln sich ab, Fischerboote liegen an den Stränden.
Accomodation: Pestana Bazaruto Island Lodge; die Unterbringung erfolgt in komfortablen, klimatisierten Hütten mit Außenduschen. Um Überraschungen zu vermeiden ist es empfehlenswert bei „all inclusiv“ nachzufragen, was das bedeutet.
Airfield: FQBazar (keine Landegebühr, die Flugzeuge können kostenfrei abgestellt werden)